American Review of Respiratory Disease

Fünfundvierzig akut kranke, hustende Patienten, drei mit akuter Dyspnoe und Kardiomegalie sowie 37 Kontrollpersonen wurden in seitliche Dekubitusposition gebracht, um ihre abhängigen Lungen auskultieren zu lassen und festzustellen, ob dieses Manöver inspiratorische Knistern, Anzeichen einer Lungenentzündung, hervorrufen würde. In aufrechter Position war die Auskultation der Lungen bei allen Kontrollpersonen normal, in seitlicher Dekubitusposition zeigten sich bei sieben der 37 (18,9 %) vorübergehende späte inspiratorische Knistergeräusche und bei zwei weiteren (5,4 %) vorübergehende inspiratorische Schälgeräusche. Dreizehn akut kranke, hustende Patienten ohne kardiale oder pulmonale Vorerkrankungen wiesen in seitlicher Dekubitus-Lage anhaltende spätinspiratorische Knistergeräusche in einer oder beiden abhängigen Lungenflügeln auf. Diese abhängigen Lungen wiesen außerdem bei drei Patienten eine erhöhte Anzahl von Knistern, bei vier Patienten spätinspiratorische Quietschgeräusche und bei drei weiteren Patienten Keuchen auf. In aufrechter Position war die Auskultation der Lungen bei 10 dieser Patienten normal, und bei drei weiteren waren einige basilare Crackles zu hören. Alle diese abnormen Befunde verschwanden nach der Behandlung mit Antibiotika. Einunddreißig von 32 akut erkrankten, hustenden Patienten mit Bronchitis, Sinusitis oder Pharyngitis waren in seitlicher Dekubitus-Lage frei von induzierten Knistern in der abhängigen Lunge. Bei zwei weiteren Patienten in diesen Positionen wurden jedoch offenbar die inspiratorischen Knistergeräusche einer chronischen Lungenerkrankung und einer frühen kongestiven Herzinsuffizienz hervorgerufen. Diese Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Lagerung akut kranker, hustender Patienten in seitlicher Dekubitusposition zur Auskultation der abhängigen Lungen ein wertvolles Manöver zur Diagnose einer Lungenentzündung sein kann.