Hörgerätetypen

Hörgeräte gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen. Jedes Modell hat seine eigenen Vorteile und Einschränkungen. Welches Modell für Sie das richtige ist, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, darunter:

  • Der Schweregrad Ihres Hörverlusts
  • Die Größe und Form Ihres Ohrs
  • Ihre persönlichen Vorlieben
  • Wie gut Sie Ihre Finger und Hände benutzen können (manuelle Geschicklichkeit)
  • Die Verfügbarkeit neuer Hörgerätetechnologien

Nachfolgend werden einige verschiedene Hörgerätetypen beschrieben.

Hinter-dem-Ohr-Geräte

Diese Geräte eignen sich für Menschen mit einem breiten Spektrum an Hörverlusten, von leichtem bis hochgradigem Hörverlust. Das Gerät passt genau hinter das Ohr und muss mit einer individuellen Otoplastik, einem dünnen Schlauch oder einem Lautsprecherkabel verbunden werden. Da dieses Gerät aus mehreren Teilen besteht, ist eine ausreichende manuelle Geschicklichkeit erforderlich, um das richtige Einsetzen und Platzieren zu gewährleisten.

Offene Hinter-dem-Ohr-Geräte

Das offene Ohr-Hörgerät besteht aus einem Miniatur-Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO), das entweder mit einem ultradünnen Schlauch oder einem kleinen Lautsprecher verbunden ist, der mit einer weichen Spitze versehen ist und im Gehörgang sitzt. In den meisten Fällen gibt es kein individuelles Stück, das in den Gehörgang passt. Die offenen Geräte bieten natürlichere Klänge, kommen aber je nach Schwere des Hörverlusts möglicherweise nicht in Frage.

Traditionelle Hinter-dem-Ohr-Geräte

Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) befinden sich in einem gebogenen Gehäuse, das entweder mit einem maßgefertigten Ohrpassstück verbunden ist, das genau auf die Form Ihres Ohrs abgestimmt ist, oder mit einem dünnen Schlauch, der mit einem kleinen Kunststoffdom versehen ist. Das individuelle Ohrpassstück wird verwendet, um den Schall des Hörgeräts in Ihr Ohr zu leiten und das Hörgerät an seinem Platz zu halten. Da die Komponenten außerhalb des Ohrs untergebracht sind, sind sie in der Regel am haltbarsten.

In-Im-Ohr-Geräte

In-Im-Ohr-Hörgeräte sind individuell gestaltet und passen direkt in Ihr Ohr. Es gibt sie in verschiedenen Größen, die mehr oder weniger von Ihrem Ohr ausfüllen. Alle Komponenten sind in einer einzigen Kunststoffschale untergebracht. Sie haben keine externen Drähte oder Schläuche und sind sehr leicht. Wenn sie richtig gefertigt sind, sitzen sie bequem und sicher im Ohr. HdO-Hörgeräte können von Personen mit leichtem bis mittelschwerem Hörverlust verwendet werden.

Im-Ohr-Hörgeräte

Diese Geräte füllen entweder das gesamte Ohr (als Vollschale bekannt) oder einen Teil der Ohrmuschel (als Halbschale bekannt). Sie eignen sich am besten für Personen, die Probleme mit der Fingerfertigkeit haben und kleine Gegenstände nur schwer handhaben können. Schwerere Hörverluste können mit dieser Bauform versorgt werden.

In-the-canal

In-the-canal (ITC) Hörgeräte sitzen tiefer im Gehörgang als IdO-Hörgeräte. Sie sind in der Regel weniger sichtbar als Im-Ohr-Hörgeräte. Aufgrund ihrer geringeren Größe benötigen sie kleinere Batterien und können schwieriger zu handhaben sein – was eine bessere feinmotorische Kontrolle erfordert.

Komplett im Gehörgang

Komplett im Gehörgang (CIC) sitzende Hörgeräte sitzen tiefer im Gehörgang und sind daher noch weniger sichtbar. Die Anpassung von CIC-Hörgeräten erfordert in der Regel zusätzliche Termine und die Umformung des Gehäuses, um die richtige Passform zu erreichen. Manche Menschen kommen aufgrund der Form ihres Gehörgangs oder des Schweregrads ihres Hörverlusts nicht für CIC-Hörgeräte in Frage. Die Batterielebensdauer ist bei dieser Bauform eher kurz, weil die Batterie so klein ist. Die Größe des Geräts kann auch dazu führen, dass es schwer zu handhaben ist, insbesondere für Menschen, die Probleme mit der Finger- und Handfertigkeit haben (z. B. aufgrund von Arthritis). Außerdem muss diese Art von Hörgerät aufgrund von Feuchtigkeit und Ohrenschmalz häufiger repariert werden und hat eine kürzere Lebenserwartung als andere Hörgerätetypen. Viele CICs können nicht mit Smartphones oder anderen Geräten verbunden werden.

CROS/BiCROS-Hörgerät

CROS/BiCROS-Hörgerät wird manchmal verwendet, wenn eine Person auf einem Ohr ein normales Hörvermögen oder einen behebbaren Hörverlust und auf dem anderen Ohr ein sehr geringes oder gar kein nutzbares Hörvermögen hat. Das Hörgerät wird auf der besser hörenden Seite getragen und ein zusätzliches Mikrofon wird auf der nicht nutzbaren Seite angebracht. So kann die Person auch auf der schlechteren Seite hören, obwohl der gesamte Schall an das bessere Ohr weitergeleitet wird. Diese Geräte sind besonders vorteilhaft, wenn jemand auf der Seite des schlechteren Ohrs spricht; die Ortung des Schalls ist jedoch weiterhin beeinträchtigt.