Der Kleber von Klebeband ist ein viskoelastisches Material, das heißt, er verhält sich sowohl wie ein Feststoff als auch wie eine Flüssigkeit. Wenn man Druck auf ihn ausübt, fließt er wie eine Flüssigkeit und findet seinen Weg in jede noch so kleine Lücke auf der Oberfläche, auf die er geklebt wird. Wenn man es dann in Ruhe lässt, verwandelt es sich wieder in einen Feststoff, so dass es sich wie ein Puzzleteil in diese Lücken einfügt und dort festsitzt. Bevor man jedoch Druck ausübt, ist bereits eine andere Kraft am Werk.
Die Moleküle des Klebstoffs sind Dipole, das heißt, sie haben eine positiv und eine negativ geladene Seite. Dadurch wirken die Moleküle wie winzige Magnete, die eine elektrostatische Anziehung erzeugen, wenn sie mit einer anderen Oberfläche in Kontakt kommen. Diese schwachen Klebeverbindungen sind als van-der-Waals-Kräfte bekannt, die auch von Geckos genutzt werden, um an Wänden zu kleben. Wenn Sie das Klebeband abziehen, wird diese Verbindung unterbrochen, funktioniert aber immer wieder, bis die Klebefläche zu sehr mit Staub und Schmutz verstopft ist.
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