Themen der verdrängten Homosexualität in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“

Katze auf dem heißen Blechdach

Theater im Park
Bis 24. Juni

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Rob Rainbolt als Brick und Sarah Bousquet als Maggie in „Die Katze auf dem heißen Blechdach“

Es ist ein glücklicher Zufall, dass Tennessee Williams‘ „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ so kurz nach der Verabschiedung von Änderungsantrag 1 im Triangle aufgeführt wird. Die Thematik der unterdrückten Homosexualität im tiefen Süden des Landes, die bereits bei der Uraufführung 1955 für Aufregung sorgte, erscheint heute umso pointierter und ergreifender.

Die Inszenierung des Theatre in the Park unter der Regie von Ira David Wood IV. bietet ein besonderes Schaufenster für Rob Rainbolt als unglücklicher Brick, den Ex-Football-Spieler, der sowohl auf eine buchstäbliche Krücke als auch auf den Alkohol angewiesen ist, den er ständig trinkt (die beiden Pausen könnten dazu dienen, dem armen Mann die Gelegenheit zu geben, auf die Toilette zu gehen). Im ersten Akt brodelt seine Frustration nur so vor sich hin, bevor er seiner heißblütigen Frau Maggie the Cat (Sarah Bousquet) gegenüber explodiert, und im zweiten Akt bricht ihm das Herz, als er Big Daddy (John T. „Jack“ Hall) den Grund für seine Sauferei und Impotenz gesteht.

Hall vermeidet den überlebensgroßen Akzent, der schon so manche Big-Daddy-Parodie in Film und Fernsehen hervorgebracht hat, und spielt stattdessen mit dem neuen Lebensgefühl der Figur und dem Verständnis für Bricks Verwirrung. Auch Bousquet in der Rolle der Maggie und das gesamte Ensemble (einschließlich der bezaubernden jungen Schauspieler Annabel Bloom und Noah Daniel Zevin in den Rollen der Kinder, die Cowboys und Indianer spielen) zeigen eine starke Leistung.

Auch wenn Cat on a Hot Tin Roof sowohl vom emotionalen Inhalt als auch von der Länge her etwas anstrengend sein kann (das Stück dauert mit den beiden Pausen etwa drei Stunden), entlockt es Williams‘ Text viel Kraft. Die stärksten Passagen stammen aus dem zweiten der drei Akte des Stücks, wenn Brick und Big Daddy ihre Konfrontation haben. Hier geht es um eine Szene, in der ein Sohn seine Wut, seine Angst und seinen Ekel darüber bekennt, dass er homosexuelle Neigungen haben könnte, und ein Vater, der das Produkt einer berühmt konservativen Ära ist, mit Verständnis reagiert – eine Sequenz, die in gewisser Weise noch immer ihrer Zeit voraus ist, sowohl in ihrer Haltung als auch in der Verwendung des konservativen Südens als Metapher für Heuchelei. „Pow’ful mendacity“ in der Tat.

Dieser Artikel erschien im Druck mit der Überschrift „Burning up.“