Dies ist kein Horrorfilm. Es sind keine gruseligen Monster im Spiel, aber wir bedauern, Ihnen mitteilen zu müssen, dass es tatsächlich einen medizinischen Zustand gibt, bei dem die Zunge einer Person ein dunkles, wolliges Aussehen annehmen kann – und er ist als „schwarze haarige Zunge“ bekannt.

Ärzte diagnostizierten im vergangenen Jahr bei einer 55-jährigen Frau diesen Zustand, nachdem sie über Übelkeit und einen üblen Geschmack im Mund berichtet hatte, ganz zu schweigen von einer schwarzen, haarig aussehenden Zunge, so eine im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie. Sie hatte einen Autounfall überlebt, bei dem sie sich schwere Beinverletzungen zugezogen hatte, und erhielt Antibiotika, die wahrscheinlich die Ursache für die Entwicklung dieses schaurigen Hautzustands sind.

Yasir Hamad, Hauptautor der Studie und Assistenzprofessor in der Abteilung für Innere Medizin an der Washington University School of Medicine in St. Louis, sagte, dass die Krankheit relativ selten sei. Nach offiziellen Schätzungen sind nur 0,06 bis 13 Prozent der Bevölkerung betroffen.

„Ich praktiziere seit 10 Jahren in den USA, und dies ist buchstäblich der erste Fall, den ich gesehen habe“, sagte Hamad der Washington Post.

Die gute Nachricht ist, dass die Krankheit viel beängstigender aussieht als sie ist. Trotz des Namens handelt es sich bei der schwarz behaarten Zunge gar nicht um Haare, wie CNN berichtet. Es handelt sich um winzige Knubbel auf der Zunge, Papillen genannt, die lang werden und sich schwarz verfärben. Diese Höcker, die normalerweise weniger als einen Millimeter lang sind, können zwischen 12 und 18 Millimeter lang werden.

„Es war der typische Lehrbuchfall“, schreiben Hamad und seine Kollegen in der Zeitschrift. „Die schwarze haarige Zunge ist ein gutartiger Zustand, der durch eine Hypertrophie und Verlängerung der fadenförmigen Papillen auf der Zungenoberfläche mit bräunlich-schwarzer Verfärbung gekennzeichnet ist.“

Der Zustand kann mit mehreren Faktoren in Verbindung gebracht werden, einschließlich schlechter Mundhygiene, der Verwendung von Tabak oder reizenden Mundspülungen und der Einnahme von Antibiotika, wie es bei der Frau in dem Autounfall der Fall war. Als sie die Medikamente wechselte, verschwanden die „Haare“.