Als ich informell im chinesischen Internet recherchierte, fiel mir auf, dass in vielen Artikeln erwähnt wurde, dass das Jahr 2008 ein entscheidender Punkt für das Aufkommen des Begriffs „Omnimedia“ war. Ungefähr vor 2007 wurde dieser Begriff nur selten verwendet, geschweige denn gab es einschlägige Studien zu ihm. Seit 2008 wird „Omnimedia“ jedoch zunehmend auf verschiedenen Medienkanälen verwendet und von Branchenvertretern diskutiert.
Ähnlich wie in Nordamerika beschränkte sich das allgemeine Verständnis von Omnimedia vor 2008 in China eher auf die technologische Ebene, die sich auf die Anwendung bestimmter Geräte oder Technologien konzentriert, um dem Publikum ein perfektes audiovisuelles Erlebnis zu bieten. Das Verständnis oder die Definition von Omnimedia wurde jedoch seit 2008 auf eine breitere Ebene ausgedehnt und beschreibt eine Revolution im Medienbetrieb der Branche. Zweifellos basiert diese Revolution auch auf digitalen technologischen Innovationen, nicht aber auf audiovisuellen Geräten. Inzwischen versucht man in der Branche auch, den Begriff „Omnimedia“ formal zu definieren.
Wie berichtet, gibt es hauptsächlich Theorien zu seiner Definition: die Medienbetriebstheorie und die Medienmorphologietheorie. Erstere wird von Professor Lan Peng von der School of Journalism der Renmin University of China (People’s University of China) vertreten, während die letztere von Professor Yang Zhou von der Nanjin Political College vertreten wird.
In der Medienbetriebstheorie wird Omnimedia als ein Geschäftsbetriebsmodell und eine Strategie betrachtet, bei der alle möglichen Medienkanäle und Plattformen eingesetzt werden, um ein großes System zur Verteilung und Bereitstellung von Inhalten zu bilden. Omnimedia stützt sich nicht auf einen einzigen Punkt, eine einzige Form oder eine einzige Plattform, sondern auf mehrere Punkte, mehrere Formen und mehrere Plattformen, die sich hauptsächlich aus Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und Internet zusammensetzen.
In der anderen Theorie wird Omnimedia jedoch eher als das Produkt der Konvergenz verschiedener Kanäle in der Branche betrachtet. In dieser Theorie wird nicht nur die Konvergenz der traditionellen Medienkanäle und der neuen Medienkanäle zur Verbreitung von Inhalten hervorgehoben, sondern es wird auch der Ausstellung von Inhalten durch komplexe Medien wie Text, Bild, Ton und photonische Technologie Bedeutung beigemessen. Meines Erachtens kann das Publikum bestimmte Inhalte nicht nur über mehrere Kanäle wahrnehmen, sondern auch eine reichhaltigere Erfahrung machen. Darüber hinaus schränkt diese Theorie die Definition von Omnimedia nicht ein, indem sie zugesteht, dass es sich um ein offenes System handelt, das kontinuierlich neue Medien oder Kanäle auf der Grundlage technologischer Innovationen wie 3G- und 4G-Technologien zusammenführt.