Der Energiewert eines bestimmten Lebensmittels wird aus der Kenntnis der Makronährstoffzusammensetzung und den modifizierten Atwater-Faktoren für diese Makronährstoffe berechnet. Die in der Tabelle angegebenen Energiewerte wurden mit diesem Ansatz ermittelt.
Fett ist der energiereichste Makronährstoff, gefolgt von Alkohol, Eiweiß und Kohlenhydraten. Ein doppelter Scotch hat zum Beispiel etwa doppelt so viele Kilokalorien wie ein Glas Erfrischungsgetränk; ein Glas Vollmilch hat etwa doppelt so viele Kilokalorien wie ein Glas Erfrischungsgetränk oder Magermilch. Ballaststoffen wird in der Regel kein Energiewert für den Menschen zugeschrieben, aber es ist inzwischen anerkannt, dass einige Ballaststoffkomponenten von der Mikroflora (Bakterien) des Darms, insbesondere im Dickdarm, als Brennstoffe verwendet werden. Einige der Produkte der Ballaststoffverdauung können Energie für die Darmschleimhaut liefern, und einige können tatsächlich für den allgemeinen Körperstoffwechsel absorbiert werden. Vitamine und Elemente haben keinen Energiewert.
Der Energiebedarf kann als die Menge betrachtet werden, die zur Aufrechterhaltung der grundlegenden Lebensprozesse im Ruhezustand, d. h. des Grundumsatzes, erforderlich ist, zuzüglich der Menge, die für körperliche Aktivität unter verschiedenen Bedingungen benötigt wird. Das Körpergewicht ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung des Energiebedarfs, da mehr Energie benötigt wird, um eine größere Körpermasse aufrechtzuerhalten und zu bewegen.
Sie sollten die Diagramme zum Energiebedarf je nach Alter, Geschlecht und Grad der körperlichen Aktivität (Abbildungen 11 und 12) sowie die Energiewerte von Lebensmitteln beachten. Bedenken Sie jedoch, dass die Effizienz, mit der der Körper die mit der Nahrung aufgenommene Energie für die Arbeit nutzt, individuell sehr unterschiedlich ist. Wenn Ihr Körper die Nahrungsenergie relativ ineffizient nutzt, wird der Verlust in den Fäkalien und durch eine relativ höhere Wärmeproduktion erfolgen.
Das Wort „Energie“ wurde hier im ernährungswissenschaftlichen Sinne von „Brennstofflieferant“ und nicht im Sinne von Lebensfreude und Vitalität verwendet. Energiereiche Lebensmittel haben nicht unbedingt einen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Manchmal werden Lebensmittel aufgrund ihres Energiewertes als Stimmungsaufheller angepriesen, aber das ist nur eine Widerspiegelung der doppelten Bedeutung von „Energie“.