Ziel: Untersuchung des Einflusses von Diabetes mellitus auf das Patienten- und Transplantatüberleben bei Nieren- und Nieren-Pankreas-Empfängern.
Methoden: Von 270 Nierentransplantationen, die zwischen 1985 und 2002 durchgeführt wurden, waren insgesamt 204 (75%) bei diabetischen Patienten und 66 (25%) bei nicht-diabetischen Patienten. Von den 204 diabetischen Patienten wurden 161 (60%) Nieren gleichzeitig mit einem Pankreastransplantat transplantiert (SKPT-Gruppe). Die Gesamtgruppe der Patienten umfasste 164 (61 %) Männer und 106 (39 %) Frauen mit einer durchschnittlichen Dialysezeit von 31 +/- 21 Monaten (Bereich 0 bis 126 Monate). Die mittlere Diabetesdauer betrug 24 +/- 7 Jahre (Spanne 5 bis 51 Jahre). Neunundneunzig Prozent der Patienten befanden sich in einer Nierenersatztherapie (79 % Hämodialyse und 20 % Peritonealdialyse).
Ergebnisse: Die Gesamtabstoßungsrate war ähnlich (NS). Sowohl die Überlebensraten der Patienten als auch der Nierentransplantate waren bei Diabetikern schlechter. Die Überlebensrate nach 5 Jahren betrug 82 % bei Patienten, die sich einer SKPT unterzogen, 60 % bei Diabetikern, die nur eine Niere erhielten, und 88 % bei nicht diabetischen Transplantierten. Die Überlebensrate des Nierentransplantats betrug nach 5 Jahren 77 % bei Diabetikern, die sich einer SKPT unterzogen, 68 % bei Diabetikern, die nur eine Niere erhielten, und 82 % bei nicht-diabetischen Patienten. Das Gesamtüberleben der Patienten war bei Nichtdiabetikern (P =.002) oder bei Diabetikern, die eine SKPT erhielten, signifikant höher als bei Diabetikern, die nur eine Nierentransplantation erhielten (P =.001).
Schlussfolgerungen: Diese retrospektive klinische Auswertung bestätigt, dass die kombinierte Pankreas- und Nierentransplantation die erste Wahl für Patienten mit insulinabhängigem Diabetes mellitus (IDDM) und diabetischer Nephropathie im Endstadium sein sollte.