Zweck: Es sollte untersucht werden, ob eine Darmvorbereitung vor einer Nieren-Harnblasen-Röntgenaufnahme (KUB) und einer intravenösen Urographie (IVU) die Darstellung des Harnsystems verbessert.
Materialien und Methoden: An dieser Studie nahmen insgesamt 186 Patienten teil. Neununddreißig Patienten mit chronischer Verstopfung nach den Rom-III-Kriterien und 147 Patienten mit normalen Darmgewohnheiten wurden eingeschlossen. Alle Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. Die Patienten der Gruppe 1 erhielten vor der Aufnahme Rizinusöl und durften nach Mitternacht nichts mehr essen oder trinken. Die Patienten der Gruppe 2 durften vor der Untersuchung essen und trinken und erhielten keine Darmvorbereitung. Bei allen Patienten wurden Röntgenaufnahmen von Niere, Harnleiter und Blase angefertigt, und bei 77 Patienten wurden IVUs angezeigt. Zur Beurteilung der Bildqualität wurden die Röntgenbilder in 5 anatomische Regionen eingeteilt, und jede Region wurde mit einer Punktzahl von 0 bis 3 bewertet, je nachdem, ob die Bilder durch Darmgase oder Stuhlreste verdeckt waren.
Ergebnisse: Die mittlere Gesamtpunktzahl für die Visualisierung des Harnsystems auf Normal- und Kontrastbildern unterschied sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen (P = .253). Patienten mit chronischer Verstopfung, die ein Darmpräparat erhielten, wiesen jedoch eine signifikant bessere Visualisierungsbewertung auf Normalbildern auf (P = .001).
Schlussfolgerung: Eine Darmvorbereitung vor einer KUB und IVU verbessert die Qualität der Bilder bei Patienten mit normalen Darmgewohnheiten nicht. Allerdings wurde bei Patienten mit chronischer Verstopfung, die eine Darmvorbereitung erhalten hatten, eine signifikant bessere Visualisierung der KUB festgestellt.