Das Onkogen HER-2/neu (auch bekannt als c-erbB-2) ist das zweite Mitglied der Familie der epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptoren. Es wird bei vielen verschiedenen menschlichen Krebsarten überexprimiert, darunter Brust-, Eierstock-, Lungen-, Magen- und Mundhöhlenkrebs. Die Überexpression von HER-2/neu bei Brustkrebs wurde mit einer schlechten Gesamtüberlebensrate in Verbindung gebracht und hat präklinisch gezeigt, dass sie die Bösartigkeit und den metastatischen Phänotyp verstärkt. Obwohl zwischen verschiedenen Studien Diskrepanzen bestehen, scheint die Überexpression von HER-2/neu unter bestimmten experimentellen Bedingungen Chemoresistenz zu bewirken. Viele Studien haben überzeugend gezeigt, dass die Unterdrückung von HER-2/neu den malignen Phänotyp von HER-2/neu-überexprimierenden Krebszellen unterdrückt. Diese Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass HER-2/neu ein hervorragendes Ziel für die Entwicklung von Krebsmedikamenten sein könnte, die spezifisch für HER-2/neu-überexprimierende Krebszellen sind. Das von HER-2/neu kodierte p185-Protein ist eine Rezeptor-Tyrosinkinase, die mit mehreren Signaltransduktionswegen in Verbindung gebracht werden kann. Es ist jedoch noch nicht klar, wie ein bestimmter Signalweg mit einer bestimmten biologischen Reaktion korrespondieren kann. Dieser Bericht gibt einen Überblick über die grundlegenden Informationen zur Signaltransduktion der HER-2/neu-Rezeptor-Tyrosinkinase und fasst unsere Ansätze zur gezielten Bekämpfung von HER-2/neu-überexprimierenden Krebszellen zusammen. Der HER-2/neu-Promotor wurde mit Hilfe von kationischen Liposomen oder einem Adenovirus-Vektor ins Visier genommen, um die Adenovirus-5-EIA-Genprodukte und eine nicht transformierte Mutante des großen SV40-T-Antigens in die tumortragenden Mäuse zu bringen. Dies führte zu einer Unterdrückung des Tumorwachstums und einer Verlängerung der Überlebenszeit. Zur Unterdrückung der Funktion von HER-2/neu verwendeten wir Emodin, einen Tyrosinkinase-Inhibitor. Dieser Wirkstoff kann die Tyrosinkinase-Aktivität von HER-2/neu hemmen und das Wachstum der HER-2/neu-überexprimierenden menschlichen Brustkrebszellen sowohl in Gewebekultur als auch in Nacktmäusen vorzugsweise blockieren.