1. Die erste ist die physiologische Gerinnungskaskade, mit der ein sehr komplexer, schrittweiser Prozess beschrieben wird, der im Körper (in vivo) stattfindet, wenn ein Blutgefäß verletzt wird. Mehrere spezielle Proteine, die so genannten Gerinnungsfaktoren, werden nacheinander in einem „Kaskadeneffekt“ aktiviert. Das Endergebnis ist ein Blutgerinnsel, das eine Barriere über der Verletzungsstelle bildet und sie bis zur Heilung schützt. Dieser Prozess beinhaltet auch ein Rückkopplungssystem, das die Gerinnselbildung im Körper reguliert, so dass die Gerinnsel entfernt werden, wenn die Verletzungsstelle verheilt ist.

Obwohl dieser Prozess, der bei einer Wunde oder Gefäßverletzung abläuft, nicht abschließend dargestellt werden kann, haben wir im Folgenden ein Diagramm der physiologischen Gerinnungskaskade erstellt. Es veranschaulicht die komplexe Natur der Vorgänge im Körper, wenn eine Blutung auftritt.

2. Die zweite Definition bezieht sich auf die Reihe von Proteinaktivierungen (Gerinnungsfaktoren), die in vitro auftreten, wenn Gerinnungstests im Labor durchgeführt werden. Eine Blutprobe wird durch Zugabe von Substanzen getestet, die den Gerinnungsprozess in Gang setzen, und es wird die Zeit gemessen, die es dauert, bis die Probe zu gerinnen beginnt. Die PTT misst die Proteinfaktoren, die Teil der Kaskade sind, die oft als intrinsische und gemeinsame Wege bezeichnet werden: XII, XI, IX, VIII, X, V, II und Fibrinogen sowie Präkallikrein (PK) und hochmolekulares Kininogen (HK). Der PT-Test misst die Faktoren, die den extrinsischen und den gemeinsamen Weg bilden: VII, X, V, II und Fibrinogen. Diese beiden Screening-Tests helfen bei der Diagnose von Defekten oder Mängeln bei den Gerinnungsfaktoren.

Es wurde einmal angenommen, dass die physiologische Kaskade und die Testkaskade identisch sind. Heute weiß man, dass es wichtige Unterschiede zwischen den beiden gibt. Nachstehend finden Sie ein Diagramm der Testkaskade, das die Faktoren zeigt, die den intrinsischen, den extrinsischen und den gemeinsamen Weg bilden.