Erzählperspektive

Dritte-Person-Erzählung

Die Geschichte wird aus der Perspektive der dritten Person (he/she/they etc.) erzählt. Im Englischen gibt es drei Arten des Erzählens in der dritten Person:

  • limited point of view
  • neutral point of view
  • omniscient point of view

Third-person limited

Erzähler spricht in der dritten Person – subjektiver Standpunkt

Der Erzähler ist nicht direkt an der Geschichte beteiligt, die aus der Sicht einer Figur erzählt wird. Der Leser hat nur Einblick in die Gefühle und Gedanken des Protagonisten, weshalb man diese Art des Erzählens auch als begrenzt bezeichnet. Informationen über andere Figuren werden dem Leser nur mitgeteilt, wenn sie mit der Hauptfigur geteilt werden. Diese Art der Erzählung kann auch die Perspektive wechseln und die Geschichte aus dem Blickwinkel einer anderen Figur erzählen. In diesem Fall spricht man von der Erzählung in der dritten Person (multiple point of view).

Beispiel: Er hatte sie schon tausendmal angerufen, aber sie antwortete einfach nicht. Wo war sie nur? Er war sehr besorgt und konnte ihr Verschwinden nicht verstehen. Also beschloss er, sie zu suchen.

Literarisches Beispiel: Oliver Twist von Charles Dickens.

Dritte Person neutral

Erzähler spricht in der dritten Person – objektive Sichtweise

Diese Erzählweise gibt keinen Einblick in die Gedanken und Gefühle der Figuren. Stattdessen wird die Geschichte aus einem objektiven oder neutralen Blickwinkel erzählt. Es werden nur Fakten berichtet, die von außen erkennbar sind, und Kommentare und Einblicke in Personen und Ereignisse werden weggelassen. Dialoge werden oft ohne Erklärung der Gedanken und Gefühle der Figuren wiedergegeben. Der Leser muss die Informationen aus den beschriebenen Ereignissen herauslesen.

Beispiel: Er betrat den Raum und schlug die Tür hinter sich zu. „Hör auf, mir dauernd zu sagen, was ich tun soll!“ Laura verließ den Raum, ohne zu antworten.

Literarisches Beispiel: Hills like White Elephants von Ernest Hemingway.

Dritte Person allwissend

Der Erzähler spricht in der dritten Person – allwissender Standpunkt

Der Erzähler weiß alles über die fiktive Welt, die er erzählt – daher der Name allwissend oder allwissender Standpunkt. Diese Art der Erzählung bietet Einblick in die Gedanken, Gefühle, Meinungen und Beziehungen zwischen den Figuren. Mit anderen Worten: Der allwissende Erzähler weiß alles, was die Figuren miteinander verbindet, sowie ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der allwissende Erzähler kann sich innerhalb eines Ereignisses zwischen Raum und Zeit bewegen. So kann der Leser mehr über das Ereignis und die Figuren in der Geschichte erfahren.

Beispiel: Er ging die Straße entlang und dachte an seinen Hund Poppy. Es brach ihm das Herz, sie so krank zu sehen, und er hoffte, dass es ihr bald besser gehen würde. Er wusste noch nicht, dass es Poppy schon besser ging und sie fröhlich im Garten herumlief.

Literarisches Beispiel: Brave New World von Aldous Huxley oder Harry Potter von J. K. Rowling