Elektrolyt-Beziehungen: Kalzium, Phosphor und Vitamin D

Elektrolyte sind für eine Reihe verschiedener Funktionen im Körper verantwortlich, von der Muskelkontraktion bis zur Flüssigkeitszufuhr. Sie sind zwar unabhängig voneinander wichtig, können aber auch den Spiegel anderer Elektrolyte im Körper beeinflussen. In einem anderen Blog haben wir uns mit den Elektrolytbeziehungen von Natrium und Kalium befasst. In diesem Beitrag geht es um Kalzium und seine Beziehung zu Phosphor und Vitamin D.

Die anderen Elektrolytbeziehungen werden in zwei anderen Blogs behandelt:

Elektrolytbeziehungen: Natrium und Kalium
Elektrolytbeziehungen: Magnesium

Die Rolle von Kalzium und Phosphor

Die meisten Menschen wissen, dass Kalzium wichtig für die Gesundheit der Knochen ist. Es ist auch ein Schlüsselelektrolyt für die Blutgerinnung und die Muskelkontraktion sowohl der Skelettmuskeln als auch der Herzmuskeln. Aus diesem Grund wird häufig der Verzehr von Lebensmitteln und Getränken mit hohem Kalziumgehalt empfohlen. Phosphor kommt ebenfalls hauptsächlich in den Knochen vor und ist außerdem das Hauptanion in den Körperzellen.

Die Beziehungen zwischen Kalzium, Phosphor und Vitamin D

Kalzium steht in einem umgekehrten Verhältnis zu Phosphor. Das bedeutet, dass bei einem Anstieg des Phosphorspiegels im Blut der Kalziumspiegel im Blut sinkt, weil Phosphor an Kalzium bindet und so das verfügbare freie Kalzium im Blut verringert. Andererseits steht Kalzium in einer ähnlichen Beziehung zu Vitamin D, d. h. wenn der Vitamin-D-Spiegel ansteigt, steigt auch der Kalziumspiegel an. Die Werte, auf die wir uns beziehen, sind die Werte des freien Kalziums im Blut und nicht die des in den Knochen gespeicherten Kalziums.

Parathormon

Kalzium wird durch die Nebenschilddrüse, die das Parathormon (PTH) freisetzt, und die Nieren reguliert. Wenn der Kalziumspiegel niedrig ist, wird PTH freigesetzt, um die Knochen abzubauen und das in den Knochen gespeicherte Kalzium für den Blutkreislauf verfügbar zu machen. PTH aktiviert auch Vitamin D, das die Aufnahme von zusätzlichem Kalzium aus dem Verdauungstrakt fördert und die Nieren dazu anregt, mehr Kalzium zu speichern und gleichzeitig Phosphor auszuscheiden.

Sonstige Überlegungen

Wenn der Kalziumspiegel hoch ist, sollten Vitamin-D-Präparate abgesetzt werden, um eine erhöhte Kalziumaufnahme zu verhindern. Bei hohen Phosphorwerten kann den Patienten außerdem empfohlen werden, ein kalziumhaltiges Antazidum einzunehmen, das den Phosphor bindet und seine Aufnahme durch den Verdauungstrakt verhindert. Aus diesem Grund ist es wichtig, alle drei Elemente – Kalzium, Phosphor und Vitamin D – bei Patienten mit bestätigten oder vermuteten Nierenerkrankungen, Nebenschilddrüsenstörungen oder schwachen Knochen zu überwachen, da die Beziehung zwischen diesen Organen und den Elektrolyten eng miteinander verbunden sind.