Eine aktualisierte Methode zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit der Existenz außerirdischer Zivilisationen

22. Dezember 2020

von Bob Yirka , Phys.org

Bericht

Credit: /CC0 Public Domain

Ein kleines Team von Forschern des California Institute of Technology, des Jet Propulsion Laboratory der NASA und der Santiago High School hat eine aktualisierte Version einer alten Gleichung zur Berechnung der wahrscheinlichen Existenz außerirdischer Zivilisationen entwickelt. Das Team hat seine Arbeit auf den arXiv-Preprint-Server hochgeladen.

Im Laufe der Menschheitsgeschichte haben sich viele gefragt, ob es Leben auf anderen Planeten gibt – intelligentes oder nicht. Mit der Anwendung neuer Werkzeuge auf diese Frage sind viele Weltraumwissenschaftler zu der Überzeugung gelangt, dass die Wahrscheinlichkeit der Entwicklung außerirdischer Zivilisationen angesichts der gewonnenen Erkenntnisse eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich ist. Da andere Exoplanetensysteme gefunden wurden, von denen viele Sterne umkreisen, die unserer Sonne sehr ähnlich sind, ist es schwierig geworden, etwas Einzigartiges an unserem eigenen Planeten zu finden, das die Annahme rechtfertigt, dass die Erde allein jemals Leben hervorgebracht hat. In diesem neuen Versuch haben die Forscher die Forschungen von Frank Drake aus dem Jahr 1961 erweitert. Er und seine Kollegen entwickelten eine Gleichung (die heute als Drake-Gleichung bekannt ist), um die Wahrscheinlichkeit der Existenz außerirdischer Zivilisationen zu berechnen, und zwar in Anbetracht all dessen, was damals über den Weltraum und astronomische Objekte bekannt war. Die Forscher berücksichtigten Variablen wie die Anzahl der vermuteten Exoplaneten und Sternensysteme und wie viele von ihnen wahrscheinlich Leben beherbergen könnten.

Seit Drakes Zeit haben die Weltraumforscher viel mehr über den Weltraum und Himmelsobjekte gelernt – so wurden zum Beispiel einige Exoplaneten in ihren eigenen Goldlöckchen-Zonen beobachtet, und die Wissenschaftler haben mehr über das Alter des Universums und die Umstände nach dem Urknall gelernt. Die Forscher berücksichtigten bei ihren neuen Bemühungen alle neuen Faktoren und fügten noch etwas hinzu, das 1961 nicht in Betracht gezogen wurde – die Wahrscheinlichkeit, dass andere außerirdische Zivilisationen entstehen und sich dann unbeabsichtigt selbst auslöschen. Menschen und andere Tiere haben die Angewohnheit, ihre Umwelt zu zerstören. Ratten, die auf einer Insel angesiedelt werden, fressen zum Beispiel alles, was an Nahrung übrig ist, und dann verhungern sie alle. Der Mensch pumpt Treibhausgase in die Atmosphäre und sieht einer Zukunft entgegen, in der der Planet kein Leben mehr zulässt. Die Forscher vermuten, dass solche Beweise wahrscheinlich bedeuten, dass, wenn außerirdische Zivilisationen entstanden sind, die meisten von ihnen wahrscheinlich bereits verschwunden sind, weil sie nicht in der Lage sind, ihren eigenen Untergang zu verhindern.

Das Ergebnis der Arbeit des Teams ist keine Schätzung der Wahrscheinlichkeit der Existenz außerirdischer Zivilisationen, sondern eine neue Formel, die andere verwenden können, um ihre eigenen Berechnungen auf der Grundlage dessen anzustellen, was sie für wahr halten.

Weitere Informationen: A Statistical Estimation of the Occurrence of Extraterrestrial Intelligence in the Milky Way Galaxy, arXiv:2012.07902 arxiv.org/abs/2012.07902