Mit Leimtöpfen und Eimern von Lysol kleine Leitern hinaufklettern
„Ich krieche wie eine trauernde Ameise
Über die verkrauteten Äcker deiner Stirn
Um die riesigen Schädelplatten zu flicken und zu reinigen
Die kahlen, die weißen Wülste deiner Augen.“
-Aus „The Colossus“, von Sylvia Plath
Wenn dir beim Lesen der obigen Zeilen ein Schauer über den Rücken läuft, dann mach dich bereit, Freund, denn die schmerzhafte Lebensgeschichte (und der schreckliche Tod) dieser Dichterin könnte deine Sinne betäuben.
Was sie in den Abgrund trieb
Ein sehr bekannter Name in der Welt der englischen Literatur, Sylvia Plath wurde 1932 in Boston geboren. Ihr Vater war sehr autoritär und kontrollierend, was zu einer gestörten Beziehung zwischen ihm und Plath führte. In ihrem atemberaubenden Gedicht „Daddy“ beschreibt sie allegorisch ihre konfliktreiche Beziehung zu ihrem Vater.
Schon früh wurde bei ihr eine Depression diagnostiziert, und im Alter von 20 Jahren versuchte sie, sich mit einer Überdosis Schlaftabletten das Leben zu nehmen.
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Sie war 1956 mit einem anderen berühmten Dichter verheiratet – Ted Hughes -, doch die Ehe schadete mehr als sie nützte. Ted entpuppte sich als extrem patriarchalischer und missbräuchlicher Ehemann, was ihre Depression weiter verkomplizierte und verstärkte.
Unfähig, das tägliche psychische Trauma zu bewältigen, beging sie im Alter von 31 Jahren Selbstmord. Dennoch wählte Plath eine höchst exzentrische Methode, um sich das Leben zu nehmen.
Sie schloss sich in der Küche ein, damit ihre Schreie nicht die Ohren ihrer geliebten Kinder erreichten, die ahnungslos im Nebenzimmer saßen, und beging Selbstmord, indem sie ihren Kopf in den Gasofen steckte.
Der Tod bringt unvergleichliche Popularität
Plath war eine angesehene Autorin und veröffentlichte eine große Anzahl von Gedichten sowie einen Roman mit dem Titel „The Bell Jar“. Für ihre hervorragenden Gedichte erhielt sie den renommierten Pulitzer-Preis und war die erste Dichterin, die diesen Preis posthum erhielt.
Doch trotz ihrer verdienstvollen Arbeit und ihrer charismatischen Persönlichkeit ist es ihr Akt des Selbstmordes, der ihr den ultimativen Ruhm und die Anerkennung gebracht zu haben scheint.
Obwohl sie die meiste Zeit ihres Lebens sehr bekannt war, interessierten sich die Menschen erst nach ihrem ungewöhnlichen Selbstmord dafür, wer sie war, was sich hinter ihren scharfen Worten verbarg und was sie zu einem solch extremen Schritt veranlasste.
Der Ruhm, den sie zu Lebzeiten erlangte, wurde durch den Ruhm, der ihr nach ihrem Tod zuteil wurde, noch übertroffen. Warum wurde ein solches unschätzbares Kaliber nicht anerkannt, als der Künstler noch lebte?
Das gibt so viel Stoff zum Nachdenken.
Ist es denn der Tod selbst, der dazu dient, den höchsten Ruhm und die höchste Ehre zu bringen; sei es für einen Dichter, einen Soldaten oder irgendjemanden in dieser Hinsicht?