Auswirkungen von perinataler Hypoxie auf das sich entwickelnde Gehirn

Perinatale Hypoxie ist immer noch eine der größten Bedrohungen für das Neugeborene, selbst in den entwickelten Ländern. Es mangelt jedoch an Arbeiten, die aktuelle Informationen über dieses große Thema zusammenfassen. Unsere Übersichtsarbeit deckt ein breiteres Spektrum aktueller Studienergebnisse zu den Mechanismen ab, die zu hypoxiebedingten Schädigungen führen. Sie fasst auch mögliche primäre Ursachen und beobachtete Verhaltensauswirkungen perinataler Hypoxie zusammen. In dieser Übersicht werden zwei Arten von Hypoxie unterschieden, je nach der Lokalisierung ihrer primären Ursache: umweltbedingte und plazentare Hypoxie. Später analysieren wir mögliche Wege der pränatalen Hypoxie-induzierten Schädigung, einschließlich Veränderungen der Genexpression, glutaminerge Erregungsschäden (und eine Rolle der NMDA-Rezeptoren dabei), oxidativer Stress mit ROS- und RNS-Produktion, Entzündung und Apoptose. Darüber hinaus konzentrieren wir uns auf die Auswirkungen dieser pathophysiologischen Veränderungen auf die Struktur und Entwicklung des Gehirns, insbesondere auf seine Regionen: Corpus striatum und Hippocampus. Diese Hirnveränderungen der Nachkommen führen zu Beeinträchtigungen des postnatalen Wachstums und der sensomotorischen Entwicklung sowie der motorischen Funktionen, der Aktivität, der Emotionalität und der Lernfähigkeit im Erwachsenenalter. Anschließend werden verschiedene Tiermodelle verglichen, die zur Untersuchung der Auswirkungen pränataler und postnataler Schädigungen (hypoxisch, ischämisch oder kombiniert) auf lebende Organismen verwendet werden, und ihre Vorteile und Grenzen aufgezeigt.