Phylum: Basidiomycota – Class: Agaricomycetes – Ordnung: Agaricales – Familie: Agaricaceae
Verbreitung – Taxonomische Geschichte – Etymologie – Identifizierung – Kulinarische Hinweise – Referenzquellen
Agaricus osecanus ist ein naher Verwandter des Pferdepilzes Agaricus arvensis; er unterscheidet sich jedoch in mehreren wichtigen Punkten, darunter seine schneeweiße Färbung und das Fehlen eines starken Anisgeruchs, selbst wenn er voll ausgereift ist. Weitere Unterschiede sind im Abschnitt Identifizierung weiter unten aufgeführt.
Verbreitung
Agaricus osecanus ist in Großbritannien und Irland recht selten; man findet ihn auch auf dem europäischen Festland und in östlichen Teilen Nordamerikas.
Taxonomische Geschichte
Ein weiterer Anwärter auf den Titel „durch und durch moderner Pilz“, diese Art wurde 1951 von dem tschechischen Mykologen Albert Pilát (1903 – 1974) wissenschaftlich beschrieben und erhielt den binomialen wissenschaftlichen Namen Agaricus osecanus.
Gültige Synonyme von Agaricus osecanus sind Agaricus nivescens (F.H. Møller) F.H. Møller, Agaricus nivescens var. parkensis (F.H. Møller) F.H. Møller, Psalliota nivescens F.H. Møller, und Psalliota nivescens var. parkensis F.H. Møller.
Etymologie
Der Ursprung des spezifischen Epitheton osecanus ist uns unbekannt. Können Sie helfen?
Bestimmungshilfe
KappeInitial kugelig, der Hut von Agaricus urinascens dehnt sich aus, wird flach konvex und flacht schließlich ab, ohne einen eingerollten Rand, und die Oberfläche ist bei der Reife radial fibrillös oder schuppig, zunächst weiß, wird aber blass ockerfarben und vergilbt leicht, besonders in der Nähe des Randes, wenn sie gequetscht wird. Die Hüte erreichen bei der Reife einen Durchmesser zwischen 10 und 25 cm. Das Fruchtfleisch des Hutes ist cremeweiß und die Oberseite hat einen weißlichen Grund, der mit graubraunen Schuppen bedeckt ist, die zur Mitte hin am dichtesten und dunkelsten sind. Wenn sie gequetscht wird, färbt sich die Hutoberfläche gelb, vor allem zum Rand hin. |
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KiemenBlass graurosa in der Jugend, werden die dicht gedrängten, freien, etwas unregelmäßig gewellten Kiemen später dunkelbraun oder violettbraun, wenn der Fruchtkörper altert. Die Kiemenränder sind etwas heller als die Kiemenflächen. Die Cheilocystidien sind fusiform. StielDer Stiel ist 2 bis 3,5 cm im Durchmesser und 7 bis 12 cm lang, zylindrisch mit einem hängenden häutigen Ring, dessen Unterseite wie ein Zahnrad gemustert ist. Oberhalb des Rings ist die Oberfläche des Stiels glatt, während sie unterhalb schuppig ist. Beim Anschneiden färbt sich das Stielfleisch an der Stielbasis leicht rosa. |
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BasidiaNahezu alle viersporig. SporenEllipsoidisch, glatt, dickwandig. 6-7 x 5-5,5µm mit typischerweise vier Öltropfen. Großes Bild anzeigen Sporen von Agaricus osecanus X
SporenabdruckBraun. |
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Geruch/Geschmack |
Geruch schwach, nach zerstoßenen Mandeln; Geschmack mild, ‚pilzartig‘. |
Lebensraum &Ökologische Rolle |
Agaricus osecanus ist saprobisch und kommt auf Dauerwiesen und Parkanlagen sowie an grasbewachsenen Straßenrändern vor. |
Saison |
Anfang Juli bis Ende Oktober in Großbritannien und Irland. |
Ähnliche Arten |
Agaricus arvensis, der Pferdepilz, hat anfangs eine ähnliche weiße Kappe, die aber bei der Reife einen gelblicheren Farbton annimmt. Die reifen Fruchtkörper des Gelbfärbers Agaricus xanthodermus sind ähnlich, haben aber einen flachen zentralen Bereich anstelle der gewölbten Spitze von Agaricus osecanus. |
Kulinarische Hinweise
Agaricus osecanus ist eine gute essbare Art und kann in jedem Rezept verwendet werden, das große Zuchtpilze (Portobello) verlangt. Er eignet sich hervorragend für Risottogerichte und Omeletts und ergibt schmackhafte Suppen und Soßen, die zu Fleisch gereicht werden können.
Bezugsquellen
Pat O’Reilly (2016) Fascinated by Fungi; First Nature
BMS List of English Names for Fungi
The genus Agaricus in Britain, 3rd Edition, self-published, Geoffrey Kibby 2011
Funga Nordica: 2nd edition 2012. Herausgegeben von Knudsen, H. & Vesterholt, J. ISBN 9788798396130
Dictionary of the Fungi; Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter and J. A. Stalpers; CABI, 2008
Die Informationen zur Taxonomie und zu den Synonymen auf diesen Seiten stammen aus vielen Quellen, insbesondere aber aus der GB Checklist of Fungi der British Mycological Society und (für Basidiomyceten) aus der Checklist of the British & Irish Basidiomycota von Kew.
Danksagungen
Diese Seite enthält Bilder, die freundlicherweise von David Kelly zur Verfügung gestellt wurden.
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