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Die „Regeln“ der Selbstauskunft sind ein wenig verworren. Psychoanalytiker sind zum Beispiel der festen Überzeugung, dass die Selbstenthüllung kontraproduktiv ist, da sie die Übertragung des Klienten verzerrt.
Umgekehrt glauben kognitive Verhaltenstherapeuten, dass die Selbstauskunft ein nützliches Werkzeug in der Therapie sein kann, da sie neue Perspektiven für den Klienten modelliert und verstärkt.
Im Grunde genommen ist also Ihre therapeutische Ausrichtung ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung, ob es in Ordnung ist, Ihren Klienten persönliche Informationen zu offenbaren. Aber ist das nicht verwirrend? Vor allem, wenn man, wie viele Berater und Therapeuten, zwischen mehreren Orientierungen wechselt.
- WAIT…
- Arten der Selbstauskunft
- Lesen Sie hier Gedanken für ein besseres Leben von 25 der besten Berater im Internet.
- Pro und Contra der Selbstauskunft
- Pros
- Gegenargumente
- Leitprinzipien und Regeln
- 1. WARTEN!
- 2. Fassen Sie sich kurz
- 3. „Ich“-Aussagen
- 4. Berücksichtigen Sie die Werte Ihres Klienten
- 5. Berücksichtigen Sie die Auswirkungen
WAIT…
Es gibt doch sicher einen einfacheren Weg, um festzustellen, ob eine Selbstauskunft in Ordnung ist? Laut Richard Schwartz, Psychologe aus den USA und Begründer einer therapeutischen Technik namens Internal Family Systems Therapy (IFS), sollten Therapeuten das Akronym WAIT in Betracht ziehen, bevor sie in der Beratung oder Therapie Selbstauskünfte geben.
WAIT oder „Why Am I Telling“ (Warum erzähle ich es?) ist eine wirklich nützliche Methode, um herauszufinden, ob die Offenbarung zum Nutzen des Klienten oder des Beraters ist. Seien wir ehrlich, Gegenübertragung ist eine sehr reale Sache.
Manchmal wollen wir, dass unsere Klienten uns mögen, und wir suchen die Bestätigung, dass wir in Ordnung sind. Wenn wir in diesen Fällen nicht aufpassen, kann es leicht passieren, dass wir in einen Gesprächsstil abgleiten, in dem wir persönliche Informationen preisgeben, die für den Klienten wenig nützlich sind.
Aber manchmal kann die Preisgabe persönlicher Informationen nicht nur hilfreich, sondern geradezu notwendig sein, um eine Beziehung und Vertrauen aufzubauen.
Arten der Selbstauskunft
Es gibt zwei große Arten der Selbstauskunft, die von Beratern und Therapeuten verwendet werden. Intra-session disclosure ist, wenn der Berater ein Gefühl über den Klienten preisgibt, das für den therapeutischen Prozess relevant ist.
Zum Beispiel: „Ich habe das Gefühl, dass Sie heute nicht wirklich hier sein wollen, warum ist das so?“ In den meisten Fällen ist dies die nützlichste Art der Selbstauskunft, da sie oft dazu dient, einen Prozess zu benennen, der während der Beratung abläuft.
Bei der sitzungsexternen Offenlegung gibt der Berater Informationen über sich selbst preis, die außerhalb der Sitzung auftreten. Zum Beispiel Informationen über die Familie, Interessen oder Ereignisse aus dem Leben des Beraters.
Diese Art der Selbstoffenbarung hat sicherlich ihren Platz, muss aber mit Bedacht eingesetzt werden!
Lesen Sie hier Gedanken für ein besseres Leben von 25 der besten Berater im Internet.
Pro und Contra der Selbstauskunft
Forschungen legen nahe, dass die Selbstauskunft viel mehr von erfahreneren Beratern/Therapeuten verwendet wird als von neueren Beratern. Vielleicht wurde den neuen Beratern mehr darüber beigebracht, wann sie die Selbstauskunft NICHT anwenden sollten? Daher ist ihre Praxis oft risikoscheuer und „by-the-book“.
Im Laufe der Monate und Jahre der Praxis beginnen diese Berater dann, ihren eigenen Instinkten zu vertrauen, und bemerken dabei die Vorteile der Selbstauskunft.
Ungeachtet dessen, ob Sie ein angehender Berater, ein frisch ausgebildeter Berater oder ein erfahrener Berater sind, ist es wichtig, die Vor- und Nachteile der Selbstauskunft abzuwägen.
Pros
- Baut Beziehung und Vertrauen auf
- Bietet Bestätigung – kann dem Klienten helfen, sich „normal“ zu fühlen
- Kann das Machtgefälle zwischen Berater und Klient verringern,
- Hilft dem Klienten, sich nicht allein zu fühlen
- Bietet ein Vorbild für angemessene soziale Interaktion (wichtig für Klienten, die unter Sozialangst leiden)
Gegenargumente
- Kann die professionelle Beziehung beeinträchtigen – der Klient sieht den Berater eher als „Freund“
- Kann den Fokus vom Klienten wegbewegen
- Kann Rollenverwirrung schaffen
- Der Klient kann sich belastet fühlen, und kann deshalb Informationen „zurückhalten“ oder zensieren.
- Der Klient kann das Gefühl haben, der Berater sei „zu sehr involviert“.
- Er kann den Klienten „unter Druck setzen“, etwas preiszugeben, wenn er noch nicht bereit ist – indem er Erwartungen weckt.
Es kann schwierig sein, genau vorherzusagen, wie der Klient auf eine Offenbarung reagieren wird. Sorgfältige Beobachtung und häufiges Nachfragen sind wichtig, um abzuschätzen, wie sich der Klient in der therapeutischen Beziehung fühlt.
Da jeder Klient anders ist, ebenso wie jeder Berater und Therapeut, ist eine starre Sichtweise oft nicht hilfreich, wenn es um die Praxis der Selbstoffenbarung geht.
Stattdessen sollte jeder, der in der Beratungsbranche arbeitet, diese fünf Leitprinzipien berücksichtigen.
Leitprinzipien und Regeln
1. WARTEN!
Überlegen Sie zuerst – Warum erzähle ich?
2. Fassen Sie sich kurz
Forschungsergebnisse legen nahe, dass lange und ausgedehnte Erzählungen von Klienten als nicht hilfreich und schädlich für die therapeutische Beziehung angesehen werden. Fassen Sie sich kurz und bringen Sie es auf den Punkt!
3. „Ich“-Aussagen
Machen Sie deutlich, dass Sie IHRE Meinung nur auf der Grundlage IHRER Erfahrungen wiedergeben. Klienten können leicht annehmen, dass Sie sich auf Ihre klinische Erfahrung und Ihr Fachwissen beziehen, was irreführend ist.
4. Berücksichtigen Sie die Werte Ihres Klienten
Die Offenlegung von Informationen, von denen Sie wissen, dass sie nicht mit den Werten Ihres Klienten übereinstimmen, wird ebenfalls als potenziell schädlich für die therapeutische Beziehung angesehen, da sie dazu führen kann, dass sich der Klient entfremdet fühlt.
Denken Sie darüber nach, ob Ihre Offenbarung etwas ist, mit dem der Klient etwas anfangen kann, indem Sie überlegen, ob sie in sein Wertesystem passt.
5. Berücksichtigen Sie die Auswirkungen
Wird die Offenlegung dazu führen, dass sich der Kunde „belastet“ fühlt? Wenn Sie z.B. einem Klienten mitteilen, dass Ihr Vater vor kurzem verstorben ist, könnte der Klient das Gefühl bekommen, dass er mit Ihnen nicht über seine eigenen Beziehungsprobleme mit seinem Vater sprechen kann. Deshalb ist es wichtig, dass der Klient sieht, dass es Ihnen gut geht.
Schließlich ist es wichtig zu beachten, dass es bestimmte Arten von Klienten gibt, bei denen eine Selbstauskunft kontraproduktiv für die therapeutische Beziehung sein kann.
Zum Beispiel:
- Klienten, die sich auf die emotionalen Bedürfnisse anderer konzentrieren
- Klienten, die Angst haben, dem Therapeuten nahe zu kommen
- Klienten, die ein schlechtes Gespür für Grenzen zeigen
Für diese Klienten hilft die Beibehaltung klarer Rollen und die Trennung zwischen Klient und Berater, die therapeutischen Grenzen zu stärken und die Rollenverwirrung zu minimieren.
Für alle anderen Klienten kann die Selbstoffenbarung ein äußerst nützliches Instrument sein, das, wenn es klug eingesetzt wird, Möglichkeiten für Wachstum innerhalb der therapeutischen Beziehung schaffen kann.